Salzpapierbilder


(auch Talbotypie oder Kalotypie, nach William Fox Talbot und Kalotypie, griech. Kalos = schön, typos = Druck genannt)

Zur Herstellung des Negativs (Kalotypie) wird Papier nacheinander mit Kaliumjodid- und Silbernitratlösung getränkt und so mit lichtempfindlichem Silberjodid angereichert. Das auf diese Weise sensibilisierte Papier wird in der Kamera mehrere Minuten belichtet, das damit geschaffene Negativbild anschließend mit Gallosilbernitrat entwickelt, fixiert und gewässert. Von diesem Papiernegativ, das zur Steigerung der Transparenz häufig mit Wachs getränkt wurde, können beliebig viele Kontaktabzüge gefertigt werden.
Zur Herstellung des Positivs (Salzpapier) wird sehr dünnes Schreibpapier längere Zeit in einer Kochsalzlösung gebadet. Nach dem Bad wird das Papier getrocknet und auf eine Silbernitratlösung gelegt. Das Chlor der auf dem Papier befindlichen eingetrockneten Kochsalzlösung verbindet sich nun mit dem Silber des Silbernitrats. Dadurch entsteht Silberchlorid. Die sensibilisierten Positive werden mit dem Negativ bedeckt und im Kontaktverfahren durch Tageslicht belichtet und abschließend fixiert. Durch Zusätze im Fixiermittel kann der Farbton der Fotografie beeinflusst werden. Allen Salzpapieren gemeinsam ist eine matte und weiche Oberfläche.
Die Kalotypie als erstes Negativ-Positiv-Verfahren der Fotografie ebnete den Weg zum Massenmedium. Im Gegensatz zur Daguerreotypie bot sie die Möglichkeit, beliebig viele Papierabzüge herzustellen und erlaubte erstmals die unbegrenzte und verhältnismäßig kostengünstige Vervielfältigung einer Aufnahme.

Salzpapierbilder wurden von 1840 bis in die 1860er Jahre hergestellt.